Steffen Rothe
     
 
 

Faszination Beelitz Heilstätten

Die unten stehenden Texte stammen von der Site: http://www.heilstaetten.beelitz-online.de/index.html


 

Das ehemalige Küchengebäude.

Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Lungenheilstätten und Sanatorien liegen südlich von Potsdam inmitten des Beelitzer Stadtwaldes. Der Gebäutekomplex sowie das umliegende Gelände waren eine der größten Krankenhausbauten im Raum Berlin und für ihre Zeit mustergültig. Noch heute vermittelt die Gesamtanlage mit welchem hohem medizinischen Aufwand gegen die Tuberkulose zu Ende des 19. Jahrhunderts vorgegangen wurde.


 

Der ehemalige Vorlesungssaal.

Ab dem Jahr 1894 beabsichtigte die LVA, die Landesversicherungsanstalt Berlin, den Bau von vier Heilstätten nahe der Stadt Beelitz: zwei Lungenheilstätten und zwei Sanatorien jeweils für Männer und Frauen. Die LVA war Rentenversicherungsträger und wurde zur Hauptstütze der Tuberkulosebewegung, um der drohenden Rentenlast bei weiter steigender Erwerbsunfähigkeit der versicherten Arbeiterschaft vorzubeugen.


 

Leider sind die meisten Häuser nach dem Abzug der sowjetischen Armee dem Verfall und Vandalismus ausgesetzt.

Beelitz - der größte Standort des Heilstättenprogramms - war durch die Wetzlaer Eisenbahn mit dem bereits vorhandenen Bahnhof sowie durch die Kreis-Chaussee zwischen Lehnin und Luckenwalde begünstigt. Neben der sehr gute Anbindung an Berlin und an das Potsdamer Umland bot seine Lage in einem ausgedehnten Waldgebiet die notwendigen klimatischen Voraussetzungen für die Versorgung der Patienten: ruhig und windgeschützt in einer rauch- und staubfreien Umgebung.


 

Von den ehemaligen drei OP-Sälen war hier nur noch diese eine Lampe vorhanden.

Mit dem 1. Weltkrieg bezog erstmals das Militär die Beelitzer Heilstätten. Die Sanatorien wurden als Verwundetenlazarett durch das Rote Kreuz genutzt, der übrige Teil fungierte als Militärlungenheilstätte. Bis 1919 wurden mehr als 12.500 Soldaten in Beelitz verpflegt, unter diesen auch der 1916 verwundete Soldat Adolf Hitler.


 

Hier die drei OP-Säle von außen.

Die Heilstätten blieben nach 1945 militärisches Sperrgebiet und beherbergten das zentrale Militärhospital der Westgruppe der sowjetischen Truppen, das größte Hospital außerhalb des eigenen Territoriums. Die Bauten blieben damit in ihrem Gesamtbestand erhalten und von umfangreichen Totalmodernisierungen oder Abrissen verschont